Die Sammlung der Stiftung Mecklenburg …

… entstand durch das Zusammentragen von Erinnerungsstücken von Mecklenburgern, die nach 1945 und in den Jahren der Teilung Deutschlands ihre Heimat verließen.

Truhe aus dem Bestand der Stiftung Mecklenburg
Truhe aus dem Bestand der Stiftung

Wie viel Erinnerung kann man mitnehmen, wenn man fliehen muss? Wie viel Gegenständliches kann dabei sein, wenn es eine Flucht um Leib und Leben ist? Diese Fragen waren innerhalb von Minuten zu entscheiden.

Aus der Distanz der geglückten Flucht erfolgte später die Betrachtung des Geretteten. Vergilbte und angerissene Fotos mit dem elterlichen Haus konnten dabei ideell den gleichen Wert haben wie ein mecklenburgischer Silbertaler aus dem 16. Jahrhundert. Nach und nach entstand das Bedürfnis, die Erinnerung wach zu halten, sie mit anderen zu teilen. Ein Motiv für die Gründung der Stiftung Mecklenburg war schließlich die Suche nach einem Ort für die Bewahrung dieser Erinnerung und den Austausch darüber.

 

 

Bibliothek der Stiftung
Bibliothek

Die Bibliothek der Stiftung mit über 10.000 Bänden stellte einen eigenen kulturgeschichtlichen Sammlungsbestand dar.

Eine Münzsammlung kam als geschlossenes Konvolut und als numismatischer Glücksfall in den Bestand; der größte Teil aus der Hand eines privaten Sammlers. Die Münzen repräsentieren  die Geschichte Mecklenburgs vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Die herausragenden Stücke sind die silbernen Talerprägungen des 16. und 17. Jahrhunderts.

 

Louis-Philippe-Möbelensemble des Schweriner Schlosses im Bestand der Stiftung
Louis-Philippe-Möbelensemble des Schweriner Schlosses im Bestand der Stiftung

Der Kunstbestand der Stiftung ist keine Sammlung im musealen Sinne und kann dies auch nicht sein, war doch das Anliegen der Stiftung nicht in erster Linie ein kunstgeschichtliches. Die Sammlung widerspiegelt den großen historischen Rahmen für das mecklenburgische Kunstgeschehen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zur deutschen Teilung und zeigt darüber hinaus, wie in Mecklenburg geborene Künstler sich bis in die 1990er Jahre hinein an die Landschaft ihrer Jugend erinnerten.

Fotografien sind seit Jahrzehnten zu einem zentralen Medium für Erinnerungen geworden, so dass es nicht verwundern kann, dass sie gerade in einer Erinnerungssammlung wie die der Stiftung Mecklenburg einen wichtigen Platz einnehmen. In diesem Bestand hat ein Konvolut bisher besondere Aufmerksamkeit erfahren: Abzüge der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Ablichtungen mecklenburgischer Herrenhäuser und Gutsanlagen, die sogenannten Mencke-Fotos.

 

Nachdem die Stiftung einen festen Ort gefunden hatte, konnten auch mehrere Möbelensembles sowie Einzelstücke in die Sammlung aufgenommen und in Ausstellungen präsentiert werden.